
Theater Nadi: Shoku Ju – Ungesprochene Worte
25. November: 19:00

Shoku Ju 植樹 bedeutet „einen Baum pflanzen“. Doch verschieben sich die Linien, während der Klang gleich bleibt, dann entsteht 織樹, ein neu zusammengesetztes Schriftzeichen. Neben dem Baum erscheinen Faden, Klang und Webmaschine. Zusammen ergeben sie das irritierend schöne Bild eines „Baumgewebes“ oder eines „Baumgeflechts“.
Im Zentrum der neuen Bearbeitung der Themen Lebenslinien, Alter und Migration durch das Theater Nadi steht die Begegnung von zwei Figuren: Eine alte Frau sitzt allein. Ab und zu vergisst sie Dinge und die Außenwelt erscheint nicht mehr vertraut. Ist sie wirklich allein? Nein. Da sitzt ein junger Mann neben ihr. Wer ist das? Ist er jemand, den sie erkennen müsste? Zu Beginn sind sie einander fremd, doch nach und nach entsteht zwischen ihnen ein zartes, komisches Geflecht.
„Reconnaissance ist Wiedererkennen. Das einmal, in einem besonderen Augenblick erkannte wahre Gesicht – allen Masken und Runzeln zum Trotz - wiedererkennen. (Dankbarkeit) “ Marina Zwetajewa
Grundlage der Stückentwicklung waren eine Reihe von Interviews, die mit Frauen mit Migrationshintergrund über Alter, Lebenslinien und Erinnerung geführt wurden. Sie werden ergänzt und erweitert durch die Biografien der Beteiligten, unter anderem Erfahrungen aus der Tätigkeit als Klinikclown. Die Inszenierung vereint physisches Theater, Maskenspiel und Livemusik.
Nachdem das Theater Nadi im vergangenen Jahr mit ihrer Produktion „Kyo Shu – Briefe nach Hause“ im Kulturstall gastierte, erwartet die Zuschauer mit dieser Inszenierung erneut ein sehr poetischer Abend.
Foto: Martin Herbig
Tickets:
Im Vorverkauf: 14 Euro
Abendkasse: 15 Euro
Online-Tickets gibt es hier.
Idee/Konzept: Theater Nadi
Spiel: Emil Bernhardt & Noriko Seki
Regie: Antonia Christl
Körperarbeit: Kenneth George
Regieassistenz: Lili Wind
Dramaturgie: Nikita Träder
Bühne: Magdalena Weber
Kostüm: Heather MacCrimmon
Maskenbau: Nelson Leon & Daisy Watkiss
Musik: Emil Bernhardt, Matthias Peter & Noriko Seki
Die Produktion wurde gefördert durch das Ministerium für Forschung, Wissenschaft und Kultur des Landes Brandenburg sowie die Landeshauptstadt Potsdam. Die Recherche zum Stück wurde gefördert vom Fonds Darstellende Künste aus Mitteln der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien im Rahmen von NEUSTART KULTUR