Die Vielen

BRANDENBURGER ERKLÄRUNG DER VIELEN

Mit dieser Erklärung möchten wir, die Unterzeichnenden aus Brandenburgs Kunst und Kultur ein Zeichen für Haltung, Toleranz, Vielfalt und Respekt setzen.

Als Kulturschaffende in Deutschland stehen wir fest und konsequent auf dem Boden des Grundgesetzes. Wir respektieren, fördern und pflegen Erinnerungskultur als wesentliches Merkmal unserer Identität und verwehren uns deutlich gegen jede Relativierung und jeden Versuch völkischer, populistischer oder nationalistischer Vereinnahmung.

Wir begreifen Kunst und ihre Einrichtungen, die Museen, Theater, Ateliers, Clubs, die urbanen, ländlichen und alle weiteren Orte der Kultur, als offene Räume, die Vielen gehören. Unsere Gesellschaft ist eine plurale Versammlung. Viele unterschiedliche Interessen treffen aufeinander und finden sich oft im Dazwischen.
Demokratie muss täglich neu verhandelt werden – aber immer unter einer Voraussetzung: Es geht um Alle, um jede*n Einzelne*n!

Der rechte Populismus, der die Kultureinrichtungen als Akteur*innen dieser gesellschaftlichen Vision angreift, steht der Kunst der Vielen feindselig gegenüber.
Rechtspopulistische Gruppierungen und Parteien stören Veranstaltungen, wollen in Spielpläne und ins Programm eingreifen, polemisieren gegen die Freiheit der Kunst und arbeiten an einer Renationalisierung der Kultur.
Ihr verächtlicher Umgang mit Menschen auf der Flucht, mit engagierten Kulturschaffenden, mit Andersdenkenden verrät, wie sie mit der Gesellschaft umgehen werden, sollten sich die Machtverhältnisse zu ihren Gunsten verändern.

Wir formulieren mit dieser Erklärung eine klare Haltung:

• Die unterzeichnenden Akteur*innen aus Kunst- und Kultur führen den offenen und kritischen Dialog über Strategien, die demokratische Grundwerte untergraben. Sie gestalten diesen Dialog mit Mitwirkenden und dem Publikum in der Überzeugung, dass die beteiligten Akteur*innen den Auftrag haben, unsere demokratische Gesellschaft fortzuentwickeln.

• Alle Unterzeichnenden fördern die demokratische Debatte, bieten aber kein Forum für jegliche Art von Hetze.

• Die Unterzeichnenden wehren die Versuche der Rechtspopulist*innen ab, Kulturveranstaltungen für ihre Zwecke zu instrumentalisieren.

Wir solidarisieren uns mit Menschen und Institutionen, die durch eine rechtspopulistische Politik an den Rand der Gesellschaft gedrängt werden!

Es geht um uns Alle. Daher: Die Kunst bleibt frei!

Die Vielen